Teratome

Teratome sind unter den im Kindesalter auftretenden Hodentumoren häufig. Über 70% der im präpubertalen Altersabschnitt auftretenden teratoiden Tumoren sind reife (adulte) bzw. differenzierte Teratome (TD). Allerdings sind in diesem Lebensalter auch maligne Teratome vom undifferenzierten Typ (MTU) bekannt. Von Staedler wird mitgeteilt, dass bis zur Pubertät auftretende undifferenzierte Teratome im Gegensatz zum Verhalten beim Erwachsenen eher eine gute Prognose aufweisen. Teratome zeigen eine Beziehung zwischen histologischer Reife und biologischem Verhalten: Gut differenzierte zystische Tumoren sind benigne, solide unreife maligne. Es finden sich zwei Häufigkeitsgipfel und zwar der erste um das 2. Lebensjahr mit kongenitalen Teratomen und der zweite bei Jugendlichen oder im frühen Erwachsenenalter mit langsam wachsenden Tumoren. Die reifen Teratome sind häufiger im Kleinkindesalter während bei Jugendlichen und bei Erwachsenen eher Inseln von unreifem Gewebe enthalten sind.
Neben dem Hoden sind weitere Lokalisationen bekannt (Abbildung 1).

Pathologie

Die Schnittfläche der Teratome ist heterogen und gekennzeichnet durch solide bzw. zystische Strukturen. Einblutungen und Nekrosen weisen auf zusätzliche Anteile eines embryonalen Karzinoms hin (s. Hodentumoren bei Jugendlichen/Abbildung 8c).

Histologisch können durch den Grad ihrer Differenzierung drei Formen unterschieden werden:

Reife Teratome

Reife Teratome enthalten differenzierte Zellen bzw. organoide Strukturen wie Knorpelinseln, Bronchien, Darmanteile, neuronales Gewebe und Muskeln. Diese Anteile sind eingebettet in fribröses, myxoides Gewebe (s. Abbildungen 2-4).
Spezielle Formen der reifen Teratome sind die Dermoid- bzw. Epidermoidzysten (s. Gutartige Veränderungen/Epidermoidzysten).

Reife Teratome mit unreifen Anteilen (Intermediärer Typ, MTI)

Sie enthalten Anteile aller drei Keimblätter, aber inkomplett differenziert. Diese Tumoren bilden auch keine organoiden Strukturen. Es handelt sich um embryonales Gewebe mit Neuroblasten, glandulären Strukturen, Kalzifizierungen, daneben aber auch reife Gewebsanteile (s. Abbildung 11).

Teratome mit maligner Transformation (MTU)

Sie enthalten Nester von Plattenepithel- bzw. Adenokarzinomen oder Sarkomen. Diese Tumorform ist häufiger bei Erwachsenen.