Das embryonale Karzinom tritt im Kindesalter nahezu nicht auf, aber postpubertär bzw. bei jungen Erwachsenen (20 bis 25 Jahre). Die Tumorform ist häufig Bestandteil von Keimzellmischtumoren mit zum Teil nichtseminomatösen Strukturen, z.B. embryonalem Karzinom, unreifem oder reifem Teratom, Dottersacktumoren und Seminom oder embryonalem Karzinom und Seminom.
Die reine Form ist selten, ca. 2% der Hodentumoren. Die in embryonalen Karzinomen feststellbaren Herde von Dottersacktumoren sind ein Hinweis auf die Fähigkeit des Tumors sich in andere Formen von Hodentumoren zu differenzieren Literatur:Ulbright, T. M.: "Neoplasm of Testis", in Bostwick, D.G. und Eble, J.E.: "Urologic surgical pathology", Mosby St. Louis, 1997.
In 40% der Patienten finden sich Metastasen bei der Erstuntersuchung in der Lunge und/oder retroperitoneale Lymphknoten (s. Kasuistiken).
Die Tumormarker AFP und hCG sind bei Kombination mit Dottersackanteilen (AFP) bzw. Synzytiotrophoplasten (β-hCG) nachweisbar erhöht. Die AFP-Erhöhung beim embryonalen Karzinom kann ein Hinweis auf eine frühe, biochemische Transformation zu einer Dottersackkomponente sein (s. Kasuistiken).
Tumoren mit embryonalem Karzinom und anderen Anteilen sind mehr oder weniger umschrieben. Auf der Schnittfläche finden sich prominente Herde von Einblutungen und Nekrosen (Abbildung 1)
Literatur:Ulbright, T. M.: "Neoplasm of Testis", in Bostwick, D.G. und Eble, J.E.: "Urologic surgical pathology", Mosby St. Louis, 1997.
Histologisch ähnelt der Tumor dem Seminom, die Zellen mit reichlich Zytoplasma, großen, polymorphen, z.T. vesikulären Zellkernen mit großen Nukleolen. Das embryonale Karzinom findet sich auch in den Hodentubuli, häufig mit ausgedehnten Nekrosen und dystrophischen Kalzifizierungen sowie Gefäßeinbrüchen (s. Abbildung 7c) Literatur:Ulbright, T. M.: "Neoplasm of Testis", in Bostwick, D.G. und Eble, J.E.: "Urologic surgical pathology", Mosby St. Louis, 1997.