In ca. 5% der kindlichen Hodentumoren liegt ein Seminom vor. Dieser Hodentumor findet sich sehr selten im präpubertären Alter, zumeist postpubertär. Häufig besteht bei diesen Jungen eine Hodendeszensusstörung Literatur:Städler, F.: "Männliches Genitale" in Remmele, W.: "Pathologie", Band 3, Springer Berlin, 1984.
Die Seminome des Kindesalters unterscheiden sich in Prognose und Behandlung nicht von diesen Tumoren im Erwachsenenalter. Der Häufigkeitsgipfel liegt beim Erwachsenen im dritten bis vierten Lebensjahrzehnt (jüngere Erwachsene).
Umschriebenes, deutlich abgegrenztes, bzw. den gesamten Hoden ausfüllendes Tumorgewebe (Abbildung 1a). Häufig ist der Tumor knotig septiert (Abbildung 1a). Das Seminom stülpt sich aus dem umliegenden Hodengewebe vor. Die Schnittfläche ist grauweißlich, cremefarbig, z.T. rötlich, von speckiger Konsistenz. Neben homogenen Anteilen finden sich bei größerer Tumorausdehnung gelbliche Nekrosen (Abbildung 1).
Das klassische Seminom besteht aus Zellen mit unterschiedlich großen, runden bis ovalen Zellkernen, prominenten Nucleoli, Mitosen und mit einem hellen Zytoplasma (Abbildung 2,3).
Histologisch sind neben den klassischen auch spermatozytäre, anaplastische bzw. Seminome mit synzytiotrophoplastischen Riesenzellen zu unterscheiden Literatur:Mostofi, F.K. et al: "Histological Typing of Testis Tumors", Second Edition, Springer Berlin, 1998.
Differentialdiagnostisch kommen beim Seminom in Frage: Embryonales Karzinom, Dottersacktumor (solide Anteile) und maligne Lymphome (z.B. Immunoblastisches Lymphom - Rethotelsarkom)(s. Einleitung/Abbildung 7b)
Literatur:Bostwick, D.G. und Eble, J.E.: "Urologic surgical pathology", Mosby St. Louis, 1997
Bichler, K.-H. et al: "Lymphoretikuläre Sarkome des Hoden und Nebenhoden", Aktuelle Urologie, Band 5, 4, 221-228, 1974.