Reife Hodenteratome finden sich zumeist im Kindesalter. Die folgenden Abbildungen zeigen ein typisches adultes Teratom des Hoden bei einem 1,5 Jahre alten Jungen (Abbildungen 2,3,4) Literatur:Bichler, K.-H.: "Gutartige Hodentumoren des Kindes (Teratomea coaetaneum und Lymphangiofibrom), Archiv für Kinderheilkunde, 173, 135-148, 1965.
Die Sonographie zeigte bei dem Jugendlichen ein kleines tumorverdächtiges Areal von ca. 1 cm Durchmesser im Hoden mit Kalzifizierungen ("Schlagschatten") (Abbildung 5). Die Veränderung fiel bei einer Routineuntersuchung als kleiner Hodentumor auf. Die Tumormarker AFP und β-hCG waren in der Norm. Das Teratom ließ sich in toto exzidieren, nach intraoperativer Schnellschnittuntersuchung: Reifes Teratom; war Organerhalt möglich, bei Mitnahme eines Randsaums zur Sicherheit (Abbildung 6,7).
Bei kleinen reifen Teratomen kann auch der Erhalt des Hodens erwogen werden. Insbesondere bei Einzelhoden bzw. reduzierter Funktion. Dazu eine weitere entsprechende Kasuistik.
Das häufigste klinische Merkmal (Leitsymptom) beim reifen Teratom ist eine schmerzlose Schwellung des Hodens. Für die weiterführende Diagnostik ist die Ultraschalluntersuchung unabdingbar. Teratome zeigen Zysten verschiedener Größe, Septen sowie solide Komponenten und Schlagschatten infolge von Kalzifizierungen im Gegensatz zum eher homogenen Dottersacktumor (s. Einleitung/Abbildung 10). Zuverlässige Kriterien für die Gut- oder Bösartigkeit von Hodentumoren in der Ultraschalluntersuchung sind allerdings nicht bekannt.
Die für das reife Teratom typische zystische Struktur zeigt die Sonographie (Abbildung 8).
Auch Kalzifizierungen der Hodenteratome sind in der Sonographie als typischen Befund zu erfassen (Abbildung 5, s. Abbildung 11).
Zur Stadienerfassung ist das Computertomogramm erforderlich. In unserem Beispiel findet sich ein paraaortaler, vergrößerter Lymphknoten (Abbildung 9ab).
Das reife Teratom allein kann eine geringe Erhöhung von AFP verursachen. Nachweis von AFP und β-HCG gibt differentialdiagnostisch Hinweis auf einen Mischtumor mit Anteilen von Dottersacktumor (AFP) bzw. embryonalem Karzinom (β-HCG).
Mischtumoren können bei Jugendlichen bzw. jüngeren Erwachsenen reife bzw. unreife Teratomanteile neben embryonalem Karzinom, Dottersackanteilen bzw. Seminom enthalten (s. Hodentumoren bei Jugendlichen).
Vergleiche dazu das Organpräparat (Abbildung 10).
Das Beispiel zeigt einen zystischen Hodentumor mit Anteilen eines reifen Teratom und Seminom. Ein paraaortaler Lymphknoten (s. CT) enthielt reifes Teratom.
Der Hodentumor zeigte für ein reifes Teratom typische zystische Strukturen (Abbildung 8).
Hier stellt sich die Frage: Metastase oder unabhänging entstandenes Teratom?
Während im Kindesalter ein reifes Teratom nicht metastasiert, finden sich postpubertär derartige Absiedlungen wie in unserer Kasuistik. Die Metastasierung eines reifen Teratoms ist schwierig zu verstehen. Die Pathogenese ist letztlich unklar Literatur:Ulbright, T. M.: "Neoplasm of Testis", in Bostwick, D.G. und Eble, J.E.: "Urologic surgical pathology", Mosby St. Louis, 1997.