Während im Kindesalter der überwiegende Anteil der Hodentumoren selbst bei malignen Anteilen sich eher gutartig verhält, finden sich Mischtumoren bzw. Kombinationstumoren im Jugendlichenalter bzw. bei jungen Erwachsenen und bis ins mittlere Lebensalter, die aufgrund ihrer Zusammensetzung maligne sind (wie bereits in vorhergehenden Kapiteln gezeigt).
1/3 der Keimzelltumoren sind Mischtumoren und 2/3 aller nichtseminomatösen Hodentumoren Literatur:Ulbright, T. M.: "Neoplasm of Testis", in Bostwick, D.G. und Eble, J.E.: "Urologic surgical pathology", Mosby St. Louis, 1997.
Zur Pathogenese ist wenig bekannt. Auffällig ist, dass bei den Patienten relativ häufig ein Hodenhochstand besteht Literatur:Städler, F.: "Männliches Genitale" in Remmele, W.: "Pathologie", Band 3, Springer Berlin, 1984.
Die Tumoren setzen sich zusammen aus Teilen von: Dottersacktumor, embryonalem Karzinom, reifen und unreifen Teratomen bzw. Seminomen.
Die Mischtumoren zeigen aufgrund ihrer verschiedenen Bestandteile ein inhomogenes Bild mit herdförmigen Einblutungen, Nekrosen bzw. gallertigen Anteilen Literatur:Ulbright, T. M.: "Neoplasm of Testis", in Bostwick, D.G. und Eble, J.E.: "Urologic surgical pathology", Mosby St. Louis, 1997 (s. Abbildung 14 in Kasuistik 2).
Bei der Untersuchung fällt der Hodentumor bei Inspektion bzw. Palpation auf.
In einem hohen Prozentsatz (60-80%) sind bei den Patienten mit diesen Tumoren ein oder beide Tumormarker (AFP, β-hCG) erhöht (s. Abbildungen der Kasuistiken).
Die Sonographie zeigt dabei häufig ein inhomogenes Bild mit Zysten und teilweise Kalzifizierungen (Abbildung 2).
Als weiteres Beispiel die Sonographie eines Mischtumors (Abbildung 3).
Zur weiteren Abklärung (Fahndung nach Metastasen) dient die Computertomographie, das Ausscheidungsurogramm (Abdrängung von Harnleiter bzw. Niere) und Röntgen-Thorax.
Die Tumoren metastasieren vornehmlich in die retroperitonealen Lymphknoten bzw. in die Lunge und ins Gehirn (Abbildung 4).
Die Prognose der Mischtumoren hängt von der ausgeprägt malignesten Tumorkomponente ab.
Im Folgenden Kasuistiken von Mischtumoren verschiedener Zusammensetzung bei Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen.