Diagnostik

Die Abbildung gibt das diagnostische Vorgehen beim Megaureter in Form eines Algorithmus wieder (Abbildung 9).

Sonographie

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  • Abbildung 10:
  • In der Sonografie refluxiver Megaureter rechts mit weitgestelltem NBKS und Harnleiter

Durch die pränatale Sonographie werden Megauretern bereits in utero diagnostiziert (s. Kapitel bildgebende Verfahren).

Miktionszysturethrogramm:

Unterscheidung zwischen refluxivem und nichtrefluxivem Megaureter (s. Abbildung 2b).

Ausscheidungsurogramm (mehr als 4 Wochen postnatal):

Darstellung der Abflussverhältnisse, der morphologischen Gegebenheiten und damit auch der Gradeinteilung Literatur:Pfister, R. C., Hendren, W. H.: "Primary megaureter in children and adults. Clinical and pathophysiologic features of 150 ureters", Urology 12: 160-176, 1978 bzw. Erfassung auch des partiellen Megaureters.
(s. Abbildung 7)

Nierensequenz- mit Diureseszintigrafie:

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  • Abbildung 11: Obstruktiver Megaureter (Grad III)
    1. Sonographie mit weitgestelltem NBKS
    2. MAG-3-Szintigraphie der Nieren: Kurvenverlauf vom Akkumulationstyp über beide Nieren. Links zu rechts wie 60% zu 40%
    3. Diureseszintigraphie (5 mg Lasix): Urodynamisch wirksame Obstruktion rechts
    4. AUR (n. > 1 Stunde): Megaureter und Pyelektasie rechts

Unterscheidung von obstruktiven und nichtobstruktiven Megaureteren, bei intravenöser Flüssigkeitszufuhr Abklärung der Kompensationsbreite des Systems. Als "region of interest" sind die Ureteren mit zu erfassen, Voraussetzung für eine gute Verwertbarkeit der Ergebnisse ist eine ausgeglichene Hydratation des Kindes. Die Blasenfüllung zum Zeitpunkt der Untersuchung kann das Ergebnis beeinflussen, die Harnblase sollte entleert sein. Die Methode setzt eine ausreichende Nierenfunktion voraus.

Das Beispiel zeigt die Sonographie, das Ausscheidungsurogramm sowie die Nierenfunktionsszintigrahpie bei einem rechtsseitigen obstruktiven Megaureter (Grad III nach Pfister-Hendren) des Neugeborenen. Ein Reflux lag nicht vor (MCU negativ) (Abbildung 10,11).

Um den Schweregrad der Harnleiterbstruktion bzw. Hydronephrose abschätzen zu können, wird die Diuresesonographie angewandt. Dazu wird eine bestimmte Flüssigkeitsmenge sowie Furosemid verabreicht und dann das Nierenbeckenkelchsystem sonographisch beurteilt.
Bei liegendem Nephrostomiekatheter, z.B. zur Vorübergehenden Urinableitung, kann zum Nachweis der höhergradigen Obstruktion der Whitaker-TestWhitaker-Test (antegrades Pyelogramm) Darstellung des Hohlraumsystems über einen Nephrostomiekatheter. Durch Zufuhr einer definierten Flüssigkeitsmenge in das Hohlraumsystem unter gleichzeitiger Druckmessung ist der Nachweis einer niedrig- oder höhergradigen Obstruktion oder deren Auschluss, z.B. bei einem sehr weiten Hohlraumsystem mit scheinbarer Abflußverzögerung infolge der großen Hohlraumkapazität, möglich. Die Untersuchung ist invasiv und bei Kleinkindern nur in Narkose durchführbar, eine Beurteilung der Nierenfunktion ist nicht möglich. durchgeführt werden.

Differentialdiagnose: Mega-Zystis-Mega-Ureter-Syndrom