Unter Ureterektopie versteht man die Mündung des Ureters im Blasenhals oder weiter distal der Blase bzw. im Genitaltrakt. Der ektope Ureter ist häufig mit einer Ureterozele verbunden. Das Verhältnis der Häufigkeit ist bei Mädchen zu Jungen wie 6 zu 1. Ureterektopien sind zu ca. 2/3 mit einer ipsi- oder kontralateralen Doppelniere vergesellschaftet. Der ektope Harnleiter drainiert dann das obere Hohlsystem bzw. die separate Nierenanlage (s. Kasuistiken). In der überwiegenden Zahl der Fälle besteht eine erhebliche Funktionseinschränkung des zugehörigen Nierenanteils.
Bei Mädchen mündet der ektope Ureter in die Harnröhre bzw. in der Nähe des Meatus, in die Vagina bzw. das Vestibulum, oder den Uterus (Abbildung 1,2) (s. Kasuistiken).
Bei Jungen münden die ektopen Ureteren in die Harnröhre, zumeist oberhalb des Sphinkter Externus bzw. in den Genitaltrakt (Prostata, Samenblasen).
Die Abbildungen zeigen die entwicklungsgeschichtlich möglichen Einmündungen des ektopischen Ureters bei Mädchen bzw. Jungen (Abbildung 1).