Bei Nierenbeckensteinen orientiert sich das Vorgehen an der Größe des Konkrements und eventuellen obstruktiven Veränderungen der ableitenden Harnwege (z.B. Ureterabgangsstenose).
Kleinere Nierenbeckenkonkremente werden mit Hilfe der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) oder endoskopisch behandelt. Demgegenüber ist bei größeren Nierenbeckensteinen die ESWL wegen mehrfacher Wiederholungsbehandlungen bzw. der Vielzahl oder Größe der Reststeine im Kindesalter problematisch. Alternativ kommt dann die perkutane endoskopische Steinentfernung in Frage, eventuell laparoskopisch bzw. offen operativ. Auch Kombinationen der verschiedenen Verfahren sind hilfreich, z.B. ESWL bei Reststeinen nach perkutaner Litholapaxie.
Komplette Nierenbeckenausgusssteine bzw. multiple Konkremente sind, insbesondere bei gleichzeitig bestehender morphologischer Abflussbehinderung, auch endourologisch bzw. durch Stoßwelle nicht unproblematisch, insbesondere im Kleinkindesalter. Deshalb ist hier die individuelle Abwägung einer offenen Operation ratsam (s. Abbildungen 10,12,13).