Therapie

Die primäre Behandlung besteht in der Orchidektomie, ausgehend von einem hohen Inguinalschnitt und einer intraoperativen Schnellschnittuntersuchung (s. Hintergrund: Kasuistik). Das histologische Untersuchungsergebnis entscheidet über die Therapie. Die Behandlung des reinen Seminoms (Stadium I) umfasst nach der Semikastration beim Erwachsenen eine Bestrahlung mit 26 Gy bzw. eine abwartende Haltung ("wait and see"). Alternativ ist die systemische Therapie mit Carboplatin Literatur:Weissbach, L., Bussar-Matz, R.: "Hodentumoren" in Rübben, H.: "Uroonkologie", Springer Berlin, 1997, In den Stadien IIa bzw. IIb ist eine Strahlentherapie (30 Gy) angezeigt, bei IIc Chemotherapie.
Im Kindesalter steht neben der Orchidektomie die Chemotherapie im Vordergrund.

Prognose

  • Abbildung 8:
  • Deutliche Verkleinerung der retroperitonealen Lymphknotenmetastasen ("Bulky") bei Seminom unter Chemotherapie

Sie ist für das Seminom als günstig anzusehen. Insbesondere ist die Chemotherapie mit Carboplatin von Bedeutung. Beim Erwachsenen spielt die Strahlensensibilität eine Rolle. Für klassische Seminome des Stadium I wird eine Zehnjahres-Überlebensrate von über 80% angegeben. Günstig für die Prognose sind allgemein die Stadien T1, T2, das Fehlen von Nekrosen, wenig Mitosen und eine stärkere lymphozytäre Infiltration des Stromas Literatur:Städler, F.: "Männliches Genitale" in Remmele, W.: "Pathologie", Band 3, Springer Berlin, 1984.
Die Abbildung zeigt das Ansprechen der Chemotherapie bei einem metastasierenden Seminom (Abbildung 8).