Das weibliche Pendant zur Urethritis des Mannes ist die Zervizitis. Das Erregerspektrum der Zervizitis umfasst Gonokokken, Chlamydien, M. genitalium sowie die Erreger der bakteriellen Vaginose wie Mykoplasmen, Ureaplasmen, Gardnerellen, Atopobium und Anaerobier.
Darüber hinaus werden Trichomonaden, HSV1/2 und Adenoviren als Verursacher nachgewiesen. Ca. 50% der Zervizitis Patienten haben eine bakterielle Vaginose (BV). In diesen Fällen ist die Zervizitis mit den Hauptkeimen Gardnerella vaginalis, Atopobium vaginae und Ureaplasma urealyticum und Mykoplasma hominis assoziiert.
Die Diagnose wird klinisch durch den nachweis eines mucopurulenten Fluor cervicalis gestellt (Leitsymptom). Zu den Laborkriterien gehören neben der mikroskopischen Beurteilung der Vaginalflora mittels Nugent-ScoreNugent-ScoreMit Hilfe des Nugent-Score kann die vaginale Keimbesiedlung durch verschiedene Lactobazillen quantitativ erfasst und bewertet werden. auch die semiquantitative Bestimmung der leukozyten im Vaginal- und Cervicalsekret. Dazu muss man beachten, dass eine mäßige Leukozytose (++) im Vaginalsekret physiologisch ist und lediglich die Abweichung nach oben, das heißt mehr als +++ Leukozyten/Gesichtsfeld bei 1000facher Vergrößerung den Hinweis auf eine entzündliche Reaktion beinhalten kann (
s. Chlamydien/Abbildung 1).
Zum Krankheitsbild der Zervizitis gehört der mucopurolente Fluor sowie Folgeerscheinungen wie das Pelvic inflammatory disease (PID), eine Endometritis und Schwangerschaftskomplikationen (Abbildung 1).
Je nach Erregerspektrum oral und lokal mit einem Antibiotikum, welches die Leit- und Nebenkeime erfasst: Zum Beispiel Makrolidantibiotika, wie Clarithromycin oder Roxithromycin oral und lokal Clindamycincreme. Alternativ Doxycyclin oral und ein applizierbares lokales Tetracyclin.