Ausgehend von einem infizierten Harnstau mit Pyonephrose kann sich eine Sepsis (Uro-) entwickeln. Das Krankheitsbild definiert sich als Kombination aus pathologischer Infektion und physiologischen Veränderungen im Sinne des Syndroms der systemischen entzündlichen Reaktion (SIRS) Literatur:Giamarellos-Bourboulis, E. J.: "Pathogenesis of sepsis as related to novel therapeutic concepts" in Naber, K. G. et al: "Urogenital infection", Europ. Ass. of Urol., Arnhem 2010
Bichler, K.-H., Feil, G., Zumbrägel, A.: "Urosepsis" in Fünfstück, R. (Hrsg.): "Niere und Infektionen", Dustri München-Deisenhofen, 2001
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Bei der Urosepsis zeigt sich die anfängliche Symptomatik unter dem Bild eines komplizierten Harnwegsinfektes. Daraus entwickeln sich endotoxinbedingte Störungen der Mikro- und Makrozirkulation und dadurch eine Reihe von Organschädigungen bis zum septischen Schock (Abbildung 15) Literatur:Bichler, K.-H., Zumbrägel, A., Feil, G.: "Immunpathogenese und -therapie der Urosepsis" in Hofstetter, A: "Urogenitale Infektionen", Springer Berlin, 1999.
Verschiedene Schweregrade von der Sepsis bis zum septischen Schock sind klinisch zu unterscheiden. Die Gradeinteilung hat Bedeutung für das therapeutische Konzept.
Die schwere Sepsis bzw. der septische Schock endet in 20 – 50% tödlich.
Das Krankheitsbild ist je nach Schweregrad von Symptomen des Harnwegsinfektes, der Sepsis bzw. des septischen Schocks gekennzeichnet: Fieber (>= 38°), Tachykardie, Tachypnoe, Leukozytämie, Hypotension, Harnverhalt, Hämaturie, Hyperglykämie.
Zur Diagnostik zählen zunächst die Körperliche Untersuchung und eine Laboruntersuchung, die Folgendes einschließt:
Als bildgebende Verfahren wird in der Primärdiagnostik die Sonographie (Stauungsniere, Harnsteine) eingesetzt (s. Abbildung 1b).
Als weitergehende Diagnostik eignet sich das CT.