Die Effizienz der Behandlungsmodalitäten ist abhängig von der Zugrunde liegenden Pathophysiologie. Das bedeutet, dass die diagnostischen Mittel, wie das Miktionstagebuch und die häusliche Erfassung der nächtlichen Urinproduktion dazu dienen, die Behandlungsmöglichkeiten auf die pathophysiologischen Mechanismen abzustellen.
Der Therapieschwerpunkt liegt in einem differenzierten Zugang und zwar basierend auf den zugrundliegenden pathophysiologischen Mechanismen und davon ausgehend der Anwendung einer kombinierten Therapie Literatur:Djurhuus, J.C. et al: "Nocturnal Enuresis", Curr Opin Urol, 12, 317-320, 2002. Beispielsweise die Kombination aus einem Adiuretin-Analogon wie Desmopressin (1 Desamino 8 D Argenin Vasopressin = DDAVP) und Alarmvorrichtungen oder Anticholinergica und Desmopressin (z.B. Minirin ®).
Das Adiuretin-analoge hat gegenüber dem Adiuretin den Vorteil, dass es bevorzugt am V2-Rezeptor und damit an der Niere wirkt Literatur:Mutschler, E. et al: "Arzneimittelwirkungen", 8. Auflage, WVG mbH Stuttgart, 2001.
Folgender Algorithmus zeigt die Behandlungsmöglichkeiten und den weiteren Verlauf auf:
Blaseninnervation und ihre medikamentöse Beeinflussung.
Die sekundäre Enuresis nocturna erfordert Psychotherapie bzw. Reevalution (Responder: Therapieende; Non-responder: DDAVP + weiteres entsprechend der primären Enuresistherapie).