Blasenfunktionsstörungen im Kindesalter äußern sich am häufigsten als "nächtliches Einnässen" - Enuresis. Diese Symptomatik reicht bis ins Jugend- seltener in das jüngere Erwachsenenalter. Der Störung liegen pathophysiologisch nächtliche Polyurie, Harnblasenkapazitätsveränderung sowie gestörtes Aufwachen bei Blasenfüllung zugrunde. Enuresis bei Kindern ist häufig (bei 4-jährigen 20%, 7% bei 7-Jährigen). Die Behandlung ist abhängig von der Pathophysilogie (z.B. Polyurie) und davon ausgehend einer Kombinationstherapie.
Neurogen bedingte Harnblasenentleerungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen sind Folge von kongenitalen Störungen z.B. bei Meningomyelocele (MMC), Tethered Cord bzw. sakrale Anomalien, auch Traumata können Harnblasendyfunktionen hervorrufen. Harnblase und Harnröhre stellen eine funktionelle aufeinander abgestimmte Einheit dar. Störungen des nervalen Gewebes in Höhe des sakralen Miktionszentrums führen zu Harnblasendysfunktion mit Harnverhalt bzw. Inkontinenz. Eingehende Diagnostik, speziell Urodynamik ist für die differenzierende Therapie erforderlich. Die Behandlung umfasst konservative (medikamentöse), instrumenteile bzw. operative Maßnahmen (z.B. Harnblasenerweiterungsplastik).