Sie erlaubt die Darstellung von Nierenanomalien und die Funktionsbeurteilung pathologischer Nierenparenchymprozesse einzelner Nieren oder Nierenabschnitte.
Das Radiopharmakon 99mTc-DMSA wird etwa 2 Stunden vor der Messung injiziert. Es reichert sich im funktionsfähigen Nierengewebe an. Form, Größe und Lage der Nieren können beurteilt und fokale Nierenparenchymveränderungen, z.B. Narben, erkannt werden. Spätaufnahmen (bis zu 24 Stunden p.i) sind bei höhergradigen Hydronephrosen erforderlich.
Eine Traceraussparung im Bild der γ-Kamera nach ausgeheilter Pyelonephritis ist hinweisend auf Parenchymnarben (DD reversible renale Ischämien bei florider akuter PN). Die Detektionsraten betragen 92%.
Ein DMSA-Scan erlaubt zuverlässig die Diagnose einer akuten Pyelonephritis. Die Sensitivität dieser Methode ist im Vergleich mit der Sensitivität einer intravenösen Urographie oder dem Ultraschall bei akuten Entzündungen oder deren Folgezuständen höher. Allerdings sind die Veränderungen eines DMSA-Scans nicht spezifisch, da auch andere raumfordernde Prozesse zu Speicherdefekten führen können (Abbildung).
Das pathologische Resultat eines statischen Nierenszintigramms muss mit Hilfe der Ergebnisse anderer Methoden weiter eingeengt werden. Wegen der hohen Sensitivität des Ultraschall sind z. B. Raumforderungen sicher nachzuweisen oder auszuschließen, während andererseits ein unauffälliger Ultraschallbefund die Diagnose eines nuklearmedizinisch pathologischen Befundes (akute Entzündung, Narbe) sehr wahrscheinlich werden lässt.
Die bildgebenden Verfahren lassen eine Differenzierung dieser Tumortypen nicht zu, sind jedoch von Bedeutung für das Screening und die Verlaufsbeobachtung. Die Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie erlaubt die Unterscheidung von vitalem und nekrotischem Gewebe (Beurteilung des Therapieansprechens). MRT-gesteuerte Biopsien erlauben Probeentnahmen aus vitalem Gewebe Literatur:Smets, Am.M. et al: "Malignant tumours of the kidney: imaging strategies", Pediatr Radiol, 40, 1010-1018, 2010.