In der Nebeniere finden sich Adenome, Phäochromozytome, Karzinome und Zysten. Bei den Adenomen kommen kleine hormoninaktive, nicht maligne Inzidentalome vor, die sich von den hormonaktiven Phäochromozytomen unterscheiden. Während erstere nicht immer einer operativen Therapie bedürfen, machen die Hormonaktiven eine Adrenektomie notwendig. Die Phäochromozytome sind klinisch gekennzeichnet von Hypertonie, eventuell mit kardialen Folgezuständen. Sie finden sich bereits im Kindes- bzw. Jugendalter. Die Diagnostik der Nebennierentumoren umfasst neben bildgebenden Verfahren (Sonographie und CT) Laboruntersuchungen mit Nachweis der Metabolite von Adrenalin und Noradrenalin im Urin sowie im Blut von Aldosteron, Renin und Kalium.
Die Nebennierenrindenkarzinome fallen durch ihre rasch zunehmende Größe und Metastasierung auf. Der Tumor wird bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen festgestellt. Die Therapie besteht neben Adrenalektomie aus Chemotherapie (Mitotane). Nebennierenzysten unterschiedlicher Größe sind differenzaldiagnostisch von Tumoren der Nebenniere zu unterscheiden. Operative (laparoskopische) Entfernung ist bei großen rupturgefährdeten Zysten angezeigt.