Fremdkörpereinführungen

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  • Abbildung 8: Fremdkörper in der Harnblase bei Jugendlicher
    1. Röntgen Beckenübersicht: inkrustierte Fremdkörper (Haarnadel und -clip)
    2. AUR: Nierenkelchdestruktionen bds. und weitgestellte Harnleiter (Reflux) als Folge der aufsteigenden Harnwegsinfektion (Pyelonephritis)
    3. MCU nach Entfernung der inkrustierten Fremdkörper. Reflux links

Fremdkörpereinführungen (autoerotische Intention) können zu Verletzungen der Harnröhre bzw. der Harnblase und Inkrustationen der Gegenstände mit konsekutiven Veränderungen auch der oberen ableitenden Harnwege (vesikoureteraler Reflux, Pyelonephritis) führen Literatur:Bichler, K.-H., Deppe, H. U., Mewe, F., Schenck, K.: "Fremdkörperverletzungen der Harnröhre und der Harnblase bei Jugendlichen Ihre sexualpsychologischen Hintergründe", Urol. Int. , 26:161 170, 1971

Kürbitz, V.I. et al: "Rezidivierende Automanipulationen am Urogenitaltrakt", Der Urologe B, 40, 533-535, 2000

Oesterwitz, H. et al: "Fremdkörper im unteren Hantrakt", 34, 210-213, 1994
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Klinisch bestehen zumeist rezidivierende Harnwegsinfekte und Hämaturie. Diagnostisch helfen Röntgenaufnahmen bzw. Zystoskopie (Abbildung 8). Mit kombinierte Endoskopie und schmaler Zystostomie können größere, auch inkrustierte Fremdkörper entfernt werden.

Wie die nachfolgenden Beispiele zeigen, gelangen in autoerotischer Absicht unterschiedliche Gegenstände über die Harnröhre in die Harnblase.
Bei der Jugendlichen führten in die Harnröhre bzw. Harnblase eingeführte Haarnadeln zu erheblichen entzündlichen Veränderung der ableitenden Harnwege und Reflux links (Abbildung 8). Nach antibiotischer Therapie Entfernung der Fremdkörper durch sectio alta Literatur:Bichler, K.-H., Deppe, H. U., Mewe, F., Schenck, K.: "Fremdkörperverletzungen der Harnröhre und der Harnblase bei Jugendlichen Ihre sexualpsychologischen Hintergründe", Urol. Int. , 26:161 170, 1971.
Bei dem jungen Erwachsenen hat eine in die Harnröhre eingeführte Perlenkette rezidivierende Zystitiden verursacht. Die Röntgenuntersuchung brachte die Diagnose (Abbildung 9a). Endoskopisch wurde die Kette entfernt (Abbildung 9b).
Ein in die Harnröhre eingeführtes Fieberthermometer war bei diesem jungen Mann in die Harnblase geglitten. Zur Entfernung wurde eine kleine Zystostomie in Kombination mit endoskopischer Kontrolle erforderlich (Abbildung 10).
Das bei diesem Jugendlichen in die Harnblase gelangte Drahtknäuel machte eine Zystotomie unter endoskopischer Kontroller erforderlich (Abbildung 11).

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  • Abbildung 9: Einführung einer Perlenkette in die Harnröhre bzw. Harnblase bei Jugendlichem
    1. Urethrogramm: Fremdkörper in der Harnröhre
    2. Endoskopische Extraktion des Fremdkörpers (Perlenkette)
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  • Abbildung 10: Einführung eines Fieberthermometers in die Harnblase
    1. Röntgendarstellung
    2. Endoskopisches Bild
    3. Extraktion des Fremdkörpers (endoskopisch)
 
  • Abbildung 11:
  • Röntgenübersicht: Drahteinführung in die Harnröhre bzw. Harnblase bei Jugendlichem