Zum akuten Skrotum kann auch eine Fourniersche Gangrän führen. Schwerste entzündliche Veränderungen können dabei zur teilweisen oder völligen Zerstörung des Skrotums und der Penishaut führen.
Die Fourniersche Gangrän ist selten und in ihrem Verlauf mit einer hohen Letalität behaftet. Die Erkrankung zeichnet sich durch einen plötzlichen, explosiven Beginn aus. Klinisch äußert sich die Gangrän durch plötzlich einsetzenden Schmerz und Lividität der Haut. Das betroffene Hautareal färbt sich relativ rasch schwarz (Abbildung 25). Die Letalität wird zwischen 5% und 25% angegeben.
Diese Keime führen zu Mikrozirkulationsstörungen und daraus resultierender Gewebsnekrose.
Als Keimeintrittspforten kommen Paraphimose bzw. oftmals penile, skrotale oder rektale Verletzungen sowie oberflächliche Entzündungen im inguino-genitalen Bereich in Frage.
Im Vordergrund steht die lokale operative Behandlung mit einer möglichst großflächigen Wundexzision (Debridement) (Abbildung 26) Literatur:Wechsel, H.W., Bichler, K.-H. et al: "Therapiekonzept bei skrotaler Gangrän" in Rudolph, H.: "Plastische und Wiederherstellungschirurgie", Einhorn-Presse Reinbeck, 1997.
Wesentliche weitere Faktoren der Behandlung sind die Anwendung von Breitspektrumantibiotika sowie die eventuell Applikation von Immungloblinen.
Das Schema zeigt das orientierende therapeutische Management der Fournierschen Gangrän (Abbildung 27).