Zystische Fehlbildungen finden sich im Bereich der Prostata und der Samenblasen. Zu unterscheiden sind Utriculuszysten, Müller-Gang-Zysten, Samenblasen- bzw. Samenleiterzysten (Abbildung 5).
Mit Rücksicht auf den Tastbefund des linken Samenleiters wurde nach der rechtsseitigen Freilegung auf eine operative Abklärung auch auf dieser Seite verzichtet.
Die Utriculuszysten gehen enwicklungsgeschichtlich aus dem Urogenitalsinus hervor. Sie sind häufig mit Hypospadie verbunden (s. Harnröhre/Hypospadie). Die Müller-Gang-Zysten stammen aus dem Mesoderm. Sie können symptomatisch mit Hämospermie und Zeichen des Harnwegsinfektes auftreten. Auch bei diesen Veränderungen ist an assoziierte Fehlbildungen zu denken, z.B. an Nierenagenesie.
Zur Diagnostik ist neben Urinstatus und Spermiogramm (Hämospermie) Sonographie, CT und MRT angezeigt (s. Abbildung 6).
Zur differentialdiagnostischen Abklärung ultraschallgesteuerte transrektale Punktion (Bakteriologie, Histologie, Zytologie).