Symptomatik

Orthotope Ureterozelen können asymptomatisch bleiben. Komplikationen entstehen durch Stenosierung der Ureterozelenöffnung mit Retention des Urins und Megaureterbildung (s. Abbildung 5 im Unterkapitel Megaureter). Symptomatisch werden die sich aus der Harnstauung entwickelnden Harnwegsinfekte bzw. Steinbildung: Fieber, Pyurie, Inkontinenz, lumbale bzw. abdominale Schmerzen.

Die Ureterozele kann auch trotz Komplikationen (Harnsteinbildung) und schwersterster Abflussbehinderung lange Zeit unerkannt bleiben (rezidivierende Harnwegsinfekte) wie bei dieser Erwachsenen mit sekundärem Megaureter bei steintragender Ureterozele rechts und rezidivierendem Harnwegsinfekt (Abbildung 3) ( KasuistikKasuistikBei dieser 54jährigen Frau fand sich ein sekundär-obstruktiver Megaureter bei Ureterozele mit Harnsteinbildung. Jahrelang rezidivierende Harnwegsinfekte ohne entsprechende Abklärung. Therapie: Schlitzung der Ureterozele und Harnsteinentfernung (s. Abbildung 3).).

 b  
  • Abbildung 3: Sekundär obstruktiver Megaureter
    1. In der Röntgenübersicht distaler Harnleiterstein rechts
    2. Ureterozele mit Harnsteinen und sekundär obstruktivem Megaureter

Diagnostik

Sonographie

Bei Abflussbehinderung durch die Ureterozele resultiert ein erweitertes Nierenhohlsystem (Hydronephrose). Etwa 1/5 aller perinatalen Hydronephrosen werden durch Ureterozelen verursacht. Bei Hydronephrose des oberen bzw. unteren Hohlsystems bei Doppelniere muss differentialdiagnostisch eine Ureterozele in Betracht gezogen werden (s. Kapitel VUR, Kasuistik 2).
Sonographisch eventuell auch Nachweis eines Megaureters und intravesikal der Ureterozelenwand.

Ausscheidungsurogramm

Im Ausscheidungsurogramm ist die schlangenkopfartige, kolbige Aussparung in der Harnblase zu erkennen (s. Abbildung 2).

Miktionszystureterogramm

  • Abbildung 4: Schematische Darstellung einer Ureterozele
    1. In das Harnblasenlumen vorgewölbt
    2. Eingestülpt

Miktionszystureterogramm zum Ausschluß eines assoziierten vesikoureterorenalen Reflux, der bei ca. 50 % der Duplex-System-Ureterozelen (Doppelniere) in das untere Hohlsystem besteht.

Urethrozystoskopie

Die Endoskopie ergibt die Form und Größe der Ureterozele bzw. der Öffnung (s. Abbildung 2).
Die Untersuchung bietet eine große Breite an Befundvariationen von kleinen Ureterozelen, die bei Blasenfüllung komprimiert werden bzw. sich einstülpen (Abbildung 4) bis hin zu großen Vorwölbungen, die die Identifikation des ipsilateralen Ureterostium erschweren oder unmöglich machen.