Tumorentwicklung bei Patienten mit Harnblasenekstrophie

Dabei können sich sowohl Tumoren des Darms als auch des Urothels entwickeln.
Die Entwicklung von Tumoren des Darms bei Patienten mit Harnblasenekstrophie ist abhängig von der Art der Urinableitung. Smeulders und Woodhouse fanden, dass Patienten mit einem kolorektalen Rerservoir (Mischung von Urin und Stuhl) z.B. bei Ureterosigmoideostomie (n. Coffee) in einem höheren Prozentsatz ein größeres Darmtumorrisiko aufwiesen Literatur:Smeulders, N., Woodhouse, C.R.: "Neoplasia in adult extrophy patients" BJU Int 87, 623-628, 2001

Harzmann, R., Bichler, K.-H., Flüchter, S.H.: "Harnblasenekstrophie und Karzinominduktion", Verhandlungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Urologie, 35. Tagung, 400-404, 1983
.
Darüberhinaus stellen die Autoren ein deutlich höheres Urothelkarzinom-Risiko bei Patienten mit Harnblasenekstrophie fest und zwar unabhängig vom frühzeitigen Harnblasenverschluss bzw. Urinableitungsverfahren.

Prophylaxe

Es ist deshalb zu empfehlen die Patienten mit dieser Hemmungsmissbildung bzw. die Eltern der Kinder auf die Gefahr der Entwicklung eines Tumors im Darm bzw. der Harnblase hinzuweisen und im Falle eines Kolorektalen Reservoirs vorsorglich Darmspiegelungen durchzuführen und bei erhaltener Harnblase entsprechend endoskopisch bzw. zytologische Kontrollen zu bedenken Literatur:Stein, R., Thüroff, J. W.: "Hypospadias and bladder ekstrophy" in Curr Opin Urol 12, 195-200, 2002.