Den 18-jährigen traf ein Bauchschuss aus einem Kleinkalibergewehr (KAL. 22). Er erlitt dabei leichtere Verletzungen am Dünndarm und einen Durchschuss des Harnleiters im unteren Drittel des mittleren Abschnittes mit völliger Durchtrennung. Die proximalen und distalen Wundränder des Harnleiters waren zerfetzt. Ein größerer Substanzverlust war jedoch nicht eingetreten, sodass nach Anfrischung der Wundränder eine End-zu-End-Naht möglich war (s. Abbildung 3a).
Harnleiterverletzungen können auch iatrogene Ursachen haben, z.B. isolierte Ureterverletzung nach Steinextraktion durch Ureterorenoskopie, retrograde Sondierung (Abbildung 2) oder nach Operationen im kleinen Becken (Gynäkologische Eingriffe, z.B. Hysterektomie Literatur:Bichler, K.-H. et al: "Urologische Begutachtung im Arzthaftpfichtverfahren", Lehmanns Media Berlin, 2011).