Plötzlich einsetzende Niereninsuffizienz mit verminderter Urinausscheidung und Anstieg der harnpflichtigen Substanzen im Blut. Im oligo-anurischen Stadium wird das ANV zumeist diagnostiziert. Gefahren in dieser Phase sind die Überwässerung, Azidose und eine Elektrolytimbalance.
Oedeme, Oligoanurie (< 200 ml/m2 Körperoberfläche pro 24 Stunden), Hypertonus. Mit der Entwicklung einer Urämie kommen Erbrechen, Übelkeit und Schläfrigkeit hinzu. Für das urämische Koma sind kennzeichnend: Bewusstlosigkeit, Hyperventilation (Azidose), Krampfneigung.
Erstmaßnahmen hierbei Kaliumsenkung mit Resonium-A , Glukoseinfusionen mit Insulin, Natriumbikarbonat-, NaCl-Infusionen, Flüssigkeitsbilanz
Nach Überwindung des oligoanurischen Stadiums folgt eine polyurische Phase.
Erholung der NierenfunktionErholung der NierenfunktionDie Erholung der Nierenfunktion beginnt gewöhnlich in der Nierenrinde und im zweiten Schritt in den Tubuluszellen.
Die völlige Reparatur der Nierenfunktion nach einer akuten Insuffizienz erfordert Monate..
Die Behandlung umfasst zunächst konservative Maßnahmen zur Beseitigung der harnpflichtigen Substanzen, Beherrschung der Hyperkaliämie und Azidose, sowie eine Flüssigkeitsbilanzierung.
Diuresesteigerung (Medikamentöse)DiuresesteigerungDer Versuch einer Diuresesteigerung mit Furosemid ist bei normalem Natriumspiegel und Normovolämie angezeigt. Über Versuche mit Adenosinphosphat und Magnesiumchlorid wird berichtet..
Eine extrakorporale Blutreinigung (Dialyse) ist erforderlich, wenn die konservativen Maßnahmen zur Beherrschung der Hyperkaliämie bzw. Überwässerung nicht greifen (Kreatininanstieg > 200 μmol/l =~ 2,2 mg/dL) . Dialyseverfahren müssen rechtzeitig nach Erkennen der nicht wirksamen konservativen Möglichkeiten einsetzen. Als Verfahren kommen in Frage Hämo- bzw. Peritonealdialyse.