In der Urologischen Klinik wurde ein 9 Jahre alter Junge mit Leistenhoden beidseits vorgestellt. Von einem niedergelassenen Urologen war eine konservative Therapie eingeleitet worden, jedoch ohne dass es zu einem Descensus der Hoden ins Skrotalfach kam. Die Miktion war unauffällig, das Kind beschwerdefrei. Die beiderseitigen Leistenhoden erforderten eine operative Korrektur.
Im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung wurde routinemäßig eine Sonographie der Nieren durchgeführt (s. Männlicher Genitaltrakt/Hoden/Maldeszensus testis). Hier fanden sich beidseits malrotierte Nieren. Bei genauerer Sichtung konnte eine Gewebebrücke zwischen den unteren Nierenpolen gesehen werden - Hufeisenniere. Im i.v.-Pyelogramm ergab sich der Verdacht auf eine geringradige Abflussbehinderung des linken Anteils. Was sich auch im Isotopennephrogramm dokumentierte (Abbildung 3).
Eine operative Therapie war wegen der geringfügigen Veränderungen nicht indiziert, jedoch eine regelmäßige Kontrolle der Abflussverhältnisse aus dem oberen Harntrakt.