Der günstigste Zeitpunkt zur Operation liegt zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat bzw. mit 3 bis 4 Jahren. Aus verschiedenen Gründen können aber auch Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren bzw. älter in eine Erstbehandlung kommen (z.B. bei Migrationshintergrund). Das Ziel ist ein sowohl funktional (Urinpassage, Erektion) als auch kosmetisch gutes Ergebnis zu erzielen.
Abhängig von der Lokalisation der Harnröhrenöffnung haben sich heute folgende operative Methoden zur Korrektur der Hypospadie etabliert. Neben der meatalen Anhebung und Glanuloplastie (MAGPI) sind vor allem Methoden der Harnröhrenbildung mittels Hautlappen, zumeist aus dem Präputium (Ducket), der Urethralplatte, Tubularised incisised plate - TIP (Snodgras), bzw. aus Mund- oder Blasenschleimhaut zu nennen. Wobei festzuhalten bleibt, dass die glanulären bzw. distalen Formen ohne ausgeprägte Chorda am häufigsten sind und die meisten operativen Methoden daher auf diese Formen abzielen.
Zur Korrektur der Verkrümmung des Penis infolge Chorda ist die Resektion des bindegewebigen Stranges oder die Aufrichtung durch eine dorsale Raffnaht in der Methode nach Nesbit notwendig. Allerdings kann damit nicht in jedem Fall eine ausreichende Aufrichtung erzielt werden (Abbildung 1).
Operationstechnik: Koronare Umschneidung der Penishaut nahe der Glans und zurückstreifen der Haut (Denudation). Zur Beurteilung der Verkrümmung und ihrer Korrektur ist eine artifizielle Erektion erforderlich. Nach Anlegen eines Torniquets Injektion von Kochsalzlösung in das Corpus cavernosum. An der Dorsalseite wird die Tunica albuginia mit einer oder mehreren Klemmen gefasst und der Penis dadurch begradigt, ovaläre Exzision der gefassten Penishaut und Vereinigung der Wundränder mit Einzelknopfnähten. Kontrolle des Operationsergebnisses (gerader Penis). Zurückstreifen der Penishaut und Naht der Vorhautblätter (Abbildung 2).
Für die häufige glanuläre Form der Hypospadie werden als Verfahren: MAGPI, Mathieu sowie Snodgras verwendet. Insbesondere hat sich in letzter Zeit die Methode nach Snodgras hierfür etabliert. Das MAGPI-Verfahren umfasst die meatale Anhebung und Glanuloplastie (Abbildung 3).