In den p. Drüsen der weiblichen Urethra (Skeneschen Drüsen) können sich Entzündungen bzw. Abszesse bilden (Abbildung 1). Die Skeneschen Drüsen sind entwicklungsgechichtlich das Gegenstück zu den Prostatadrüsen. Die Ausführungsgänge der Drüsen befinmden sich vom Saum des Orif. externum nach innen zu und neben der äußeren Harnröhrenöffnung. Die Drüsen liefern ein zum Schutz des Harnröhreneingangs
dienendes Sekret Literatur:Kunin, C. M. et al: "The antimicrobial defense mechanism of the female urethra: a reasessment", J Urol 168, 413-419, 2002.
Zysten der paraurethralen Drüsen finden sich im Bereich des Meatus urethrae aber zumeist neben der Harnröhrenöffnung. Die Drüsenausführungsgänge können sich verstopfen. Dadurch kommt es zur zystischen Aufweitung der Drüsen. Infektionen führen zur Abszeßbildung. Bei der Gonokokken-
Infektion sind die paraurethralen sowie die Bartholinischen Drüsen die primäre Lokalisation (s. STI/Gonorrhoe).
Bei entzündlichen Veränderungen der paraurethralen Drüsen besteht Dysurie bzw. Inkontinenz sowie Fieber und Schmerzen.
Das klinische Bild der Zyste ist gekennzeichnet durch den Tumor von gelblich-roter Farbe und einer dünnen, gespannten Zystenwand (Abbildung 2).
Die Inspektion des vaginalen Introitus ergibt die Verdachtsdiagnose Entzündung bzw. periurethrale Zyste.
Bei Größenzunahme der periurethralen Drüsen kann die Harnentleerung behindert sein Literatur:Goldmann, H. B. et al: "The treatmen of female bladder outlet obstruction" in BJU, 98, Supplement 1, 17-23, 2006
Diagnostisch sind neben dem Urinstatus (Mikroskopie bzw. Mikrobiologie) Abstrich vom Sekret bzw. Eiter, Blutwerte: Blutbild und CRP von Bedeutung.
Als Erreger kommen in Frage: Chlamydia trachomatis, Myko-und Ureaplasma, N.gonorrhea, Corynebakterien, Staphyl. saprophytikus.
Differentialdiagnostisch sind zu nennen: Zystische Umwandlungen der Bartholinischen Drüsen bzw. einer Gartnerschen Gangzyste (Abbildung 3) oder eine ektope Ureterozele (Abbildung 4).
Lokalisation der Bartholinischen Drüsen und des Gartner-Ganges, Embryogenese
Lokalisation der Bartholinischen Drüsen und Embryogenese des Gartner-GangesUnmittelbar seitlich des Hymen münden die Scheidenvorhofdrüsen = Gl. Bartholini. Sie entsprechen der Cowperschen Drüse des Mannes. Sie sezernieren eine schleimiges Sekret in den Scheideneingang.
Gartners-Gang-Zyste: Entsteht, wenn sich die Wolffschen Gänge in der weiblichen Embryogenese nicht zurückentwickeln und in deren Verlauf dem Gartnerschen Gang verschieden große Zysten bilden, die sich vergrößern, infizieren und zum Abszess entwickeln können. Bei entsprechender Größe drücken diese Zysten der Scheidenwand auf die distale Harnröhre.
Entsprechend dem Karnkheitsbild, insbesondere dem Schweregrad der Entzündung ist neben der Eröffnung, Punktion der Zyste bzw. des Abszesses eine antibiotische Behandlung erforderlich (evtl. speziell der Gonorrhoe) (Abbildungen 5,6).