Bei Kindern handelt es sich meist um eine "schlechte Gewohnheit" - die paradoxerweise durch die Erziehungsberechtigten zusätzlich unterstützt wird. Kinder, die bezüglich der Sauberkeitsentwicklung als vorbildlich gelten, haben bei zu seltener Miktion häufig Harndrang und nässen gelegentlich ein. Oder die Kinder haben "keine Zeit", zur Toilette zu gehen, sie vergessen und verspielen den Harndrang. Unter diesem Verhaltensmuster ist die weniger als 1 mal wöchentliche Enuresis mit einem erhöhten Harnwegsinfektionsrisiko assoziiert. Häufig treten parallel Stuhlentleerungsstörungen auf.
Die unvollständige Blasenentleerung resultiert aus einer ungenügenden und inadäquaten Sphinkterrelaxation unter Miktion, die Folge des Versuches ist, die Blase möglichst schnell zu entleeren. Eine echte neurogene Blasenentleerungsstörung liegt nur in ca. 6% der Fälle vor.
Therapeutisch ist durch die Eltern und den Kinderarzt auf eine regelmäßige und vollständige Harnblasenentleerung durch Einführung eines Miktonsregimes hinzuarbeiten. Die regelmäßige Stuhlentleerung trägt ebenfalls zur Verringerung der Harnwegsinfektionen bei.