Die normale männliche sexuelle Entwicklung erfolgt nach der Festlegung des genetischen Geschlechts XY in zwei Schritten und zwar der Übersetzung des genetischen in das gonadale Geschlecht. Aus der undifferenzierten Genomanlage entsteht der Hoden und im zweiten Schritt bildet das gonadale das phänotypische Geschlecht aus. Aus dem Sinus urogenitalis, dem Genitalhöcker und den Genitalwülsten entwickelt sich von der 4. bis zur 40. Woche das phänotypische Geschlecht mit dem Phallus, der Urethra und dem Skrotum (Abbildung HG1).
Die Differenzierung der männlichen Genitalorgane erfolgt durch drei Hormone: Testosteron, 5-α-Dehydrotestosteron, Müllerian-Inhibiting-Substance. Die Entwicklung des äußeren Genitale ist von einem ausreichend hohen Gehalt an 5-α-Dehydrotestosteron abhängig. Die fetale Androgensynthese erfolgt bis zur 14. Woche über das mütterliche Choriongonadotropin. Fehlbildungen in dieser Zeit führen zu Mikropenis bzw. Hypospadie. Ab der 18. Woche wird die Entwicklung durch das fetale LH gesteuert. Im Normalfall beträgt die Penislänge bei der Geburt ca. 3,5 cm.