Die Bedeutung der Zirkumzision als Präventivmaßnahme für Peniskarzinome ist zwar umstritten, allerdings ist die Übertragung des Humanen Papylomavirus (HPV), das für die Entstehung der beiden Karzinome ursächlich ist, nach Zirkumzision seltener zu beobachten. Im jüdischen Kulturkreis mit seiner rituellen Beschneidung finden sich praktisch keine Peniskarzinome. Damit senkt die präpubertale Zirkumzision die Inzidenz von Peniskarzinomen eindeutig.
Untersuchungen von Schoen (1989) zeigten allerdings, dass bei Einhaltung einer entsprechenden Hygiene die Zahl der Peniskarzinom ebenfalls gesenkt werden kann. Man kann daraus folgern, dass die Neugeborenen-Beschneidung als Vorsichtsmaßnahme beim Peniskarzinom nicht zu vertreten ist.
Auch der Zusammenhang zwischen der Beschneidung und dem Bestehen von Zervixkarzinomen wird heute mehr und mehr bestritten Literatur:Schoen, E. J.: "Task Force on Circumcision: Report of the task force on circumcision", Pediatrics 84, 388, 1989
Blandy, J. P.: "Circumcision - A continuing controversy", Amer. Ass. Urol., Update Series, 14, 1995
Castellagué, X. et al: "Male circumsicision penile human papillomavirus infection and cervical cancer in female partners", N Engl J Med, 11, 1105-12, 2002
Adami, H.-O., Trichopoulos, D.: "Cervical cancer and the elusive male factor", N Engl J Med 11, 1160-1, 2002.