Bei dem 7 Jahre alten Jungen war nach einer auswärts durchgeführten inguinalen Hydrozelenoperation ein Zurückziehen des Hodens vor die äußere Leistenkanalöffnung eingetreten. Eine später wegen nicht palpierbarem Hoden durchgeführte Operation konnte in der Leistenregion keinen Hoden mehr nachweisen. Bei der von den Eltern des Jungen veranlassten Untersuchung wurde von uns nach bimanueller Palpation der dringende Verdacht auf Leistenhoden rechts nach Hydrozelenoperation geäußert. Bei der daraufhin durchgeführten inguinalen Freilegung fanden wir einen mäßiggradig atrophischen Hoden (Abbildung HG1). Nach Funikulolyse, Pexie des Hodens im Skrotum in der Methode nach Shoemaker. Die histologische Untersuchung zeigte funktionierendes Hodengewebe.
Hier war bei der vorausgegangenen Operation der Hydrozele von inguinal nach Durchtrennung des Gubernakulums eine Pexie des Hodens versäumt worden. Aufgrund dessen kam es zur sekundären Hodendystopie.
Arzthaftpflichtansprüche können daraus entstehen Literatur:Bichler, K.-H.: "Das urologische Gutachten", Springer Berlin, 2004.